Die Entwicklung vom immersiven Gaming: So verwischen die Grenzen zwischen echter und virtueller Welt 

Gaming Immersiv

Flucht aus dem Alltag: Dank Technologie ist das selbst bei knapp bemessener Zeit und ohne sich aus dem Haus zu bewegen fast grenzenlos möglich. Wem es nicht genügt, sich in den Seiten eines Buches oder beim Gucken eines Films in einer anderen Welt zu verlieren, der kann dank Virtueller Realität selbst aktiv Teil des Geschehens werden. 

Totales Eintauchen in computer-gerenderte Wirklichkeiten ist vor allem bei Gamern gefragt. Leistungsstarke und dabei leichte Headsets, bei denen separate Linsen vor den Augen die Bilder im Hirn zu einer dreidimensionalen Einheit verschmelzen lassen, sowie hochempfindliche Sensoren, die die Bewegungen des Spielers im echten Raum in die künstliche Welt übertragen, machen das möglich. Weil bei VR die wirkliche Umgebung völlig ausgeblendet wird, nehmen die Gamer nur noch die Spielewelt dar, in der sie agieren, ob es sich nun um eine Mission im All, ein Spiel im Spiel samt Besuch im Online Casino oder eine Städtetour auf der Erde handelt. 

Um so richtig immersiv zu sein, muss aber auch die eigentliche Gamingwelt überzeugen. Künstliche Intelligenz trägt dazu bei, das Geschehen zunehmend überzeugender zu machen. Nicht-Spieler-Charaktere, die geraume Zeit ausschließlich auf fest programmierte Weise reagierten, sind inzwischen in etlichen Spielen in der Lage, auf die individuellen Aktivitäten der Zocker zu reagieren und damit neue, unvorhersehbare Herausforderungen zu schaffen. Die Entwickler basteln zudem mit Feuereifer daran, die Games selbst so intelligent und flexibel wie möglich zu gestalten, so dass das Geschehen und die Welt so weit wie möglich an die Vorlieben und Fähigkeiten des jeweiligen Zockers angepasst werden.  

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Je immersiver die Spielewelt ist, desto leichter ist es allerdings auch, sich komplett darin zu verlieren. Experten empfehlen deshalb vor allem bei Kindern und Jugendlichen, die Inhalte der gezockten Spiele zu überprüfen und dafür zu sorgen, dass sie unbedenklich sind. 

Maßhalten ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Wer sich beim Monopoly-Spiel mit Freunden oder beim Schach die Nacht um die Ohren schlägt, ist immer noch in der Wirklichkeit verankert. Wird stattdessen jede freie Minute mit dem Headset auf dem Kopf in einer künstlichen Welt verbracht, kann das bedenklich werden, wenn die Grenzen zwischen Realität und gerendertem Erlebnis verwischen. Das gilt auch fürs Metaversum, das quasi eine Erweiterung unserer Wirklichkeit ohne den Spielecharakter ist. 

Wer nur in die immersiven Spiele eintaucht, um sich eine Auszeit vom Alltag zu können und die Freizeit spannender zu gestalten, findet jede Menge Abenteuer, die auf Wunsch sogar lehrreich sind. Einer der ersten Hits unter den realistischen immersiven Spielen war der Microsoft Flight Simulator 2020. Zocker können auf mehr als 30 Flugplätzen weltweit ins Cockpit eines digitalen Flugzeugs steigen und die Erde aus der Luft erkunden. Dank realistischer Arodynamik und Flugeigenschaften der jeweiligen Flieger kommt das Spiel dem echten Pilotenerlebnis so nahe wie möglich. Hinzu kommt der auf Fakten basierende Ausblick auf Städte und Landschaften. 

Soll es ein abgefahrenes Abenteuer in einer der Wirklichkeit so nahe wie möglich nachempfundenen Welt sein? In “Ghostwire: Tokyo” ist der Zocker in der japanischen Hauptstadt unterwegs, um die Metropole von Yokai genannten mythologischen Geistern zu befreien. Außer dem Adrenalin erzeugenden Geschehen bietet das Game das Eintauchen in die Topografie der Stadt und vor allem in die japanische Kultur. 

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An die Westküste der USA geht es in “Watch Dogs 2: Cybercrime in San Francisco”. Dabei schlüpft der Zocker in die Rolle des Hackers Marcus, der fälschlicherweise des High-Tech-Diebstahls bezichtigt wird. In der detailliert nachgebildeten San Francisco Bay-Area muss der Spieler seine Künste als Hacker und als Kämpfer beweisen. 

Zu einer Zeitreise ins Paris des ausgehenden 18. Jahrhunderts lädt “Assassin’s Creed: Unity” ein. Als Assassine Dorian muss der Spieler die wahren, für die Französische Revolution verantwortlichen Hintermännern enttarnen und zugleich seinen ermordeten Adoptivvater rächen. 

Obwohl die Technologie erst seit wenigen Jahren weit genug fortgeschritten ist, um VR in hoher Qualität und zu einem erschwinglichen Preis anzubieten, ist die Grundidee schon fast 200 Jahre alt. Das 1838 erwähnte theoretische Prinzip, verschiedene Einzelbilder zu betrachten, um ein dreidimensionales Bild zu schaffen, wurde 1939 erstmals mit dem View-Master in die Praxis umgesetzt. Dabei wurden sieben stereoskopische Farbdias auf eine Pappscheibe gesteckt, um sie quasi als Film zu betrachten. Heute gibt es den View-Master als VR-Brille für Kinder. 

Auf dem gleichen Prinzip basierte das 1962 als erstes immersives System vorgestellte Sensorama. Dabei saßen die Zuschauer vor einem Kasten mit zwei Gucklöchern, um 3D-Bilder sowie realistische Geräusche zu erleben. 

Der Vorreiter der heutigen VR-Brillen stammt aus dem Jahr 1964 und bereits zwei Jahre später kam Head-Tracking-Technologie dazu. Ivan Sutherlands Erfindung gilt als Blaupause für unsere moderne VR-Headsets. 

Diese setzen sich langsam, aber sicher immer weiter durch in der Gamingwelt. Allein im November 2023 gab es in der Bundesrepublik Deutschland bereits 3,7 Millionen VR-Billen in den Haushalten. Weitere 4,7 Millionen Bewohner planten zudem, sich ein Headset zuzulegen. 

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Die Flucht aus dem Alltag war nie so einfach, so bequem und so immersiv. 

Über Christian 277 Artikel
34 Jahre alt, gebürtig aus Cuxhaven und bekennender Kaffeejunkie :-). Ich interessiere mich schon seit meiner Kindheit für Technik. Dieses Interesse übertrage ich in meinem beruflichen Leben sowie im Privaten. Viel Spaß beim Stöbern!