Lubuntu Vs Ubuntu – das sind die Unterschiede

Kommandozeile mit Mensch

Die Welt wird immer digitaler und auch die Betriebssysteme, welche auf einem Computer oder einem anderen Endgerät laufen, sind dabei genauso vielen Wandlungen unterworfen wie auch die Hardware. In der Welt der Desktop Computer ist wohl Windows das dominanteste Betriebssystem, ist es doch auf den meisten PCs vorinstalliert. Allerdings gibt es daneben auch ernstzunehmende Konkurrenten, welche auf den Linux aufbauen und zudem meistens kostenlos und Open Source sind. Diese Betriebssysteme besitzen dabei ganz unterschiedliche Merkmale.

Während das Betriebssystem Windows hauptsächlich für neuere Hardware gedacht ist, sollen viele Linux Betriebssysteme auch ältere Hardware am Laufen halten, sodass diese noch für einige Jahre optimal genutzt werden kann. Das ganze verringert so zum Beispiel auch die Anzahl an Elektroschrott. Zudem ist die Technologie Open Source, das heißt jeder kann den Code einsehen und darf diesen auch auf seine Bedürfnisse anpassen. Im folgenden Artikel wollen wir uns mit dem Unterschied zwischen Ubuntu und Lubuntu beschäftigen.

Ubuntu Linux

Ubuntu ist das wohl mit Abstand erfolgreichste Linux Betriebssystem. Das Wort „Ubuntu“ bedeutet in der Bantusprache „Menschlichkeit“ und ist eine afrikanische Philosophie, welche Werte wie gegenseitiger Respekt und Anerkennung hochhält. Dieser Name ist daher für dieses Betriebssystem äußerst treffend, da das Ubuntu Projekt ein System entwickeln sollte, welches jedem Menschen zur Verfügung stehen sollte.

Gestartet wurde das Projekt dabei vom südafrikanischen Multimillionär Mark Shuttleworth. Heutzutage wurde mit Ubuntu ein System geschaffen, welches eine gute Kompatibilität besitzt und zudem leicht zu bedienen ist. Sponsor des Projekts ist das vom Unternehmer gegründete Unternehmen Canoncial.

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Technisch basiert Ubuntu auf Debian, wobei wichtige Pakete allein gepflegt werden, um eine gute Stabilität zu gewährleisten. Geänderte Programme stehen daher auch in Debian als Patch zur Verfügung. Zur einfachen Installation von Programmen steht das „Software Center“ bereit, welche im Aufbau dem Google Play Store beziehungsweise dem App Store von Apple nachempfunden wurde.

Eine weitere Besonderheit ist die Nutzerkontrolle. Nach der Installation von Ubuntu ist zwar ein Administrator Konto vorhanden, dieses ist allerdings ähnlich wie bei macOS deaktiviert. Somit ist es nicht möglich, sich als „root“ anzumelden. Der Hintergrund hierzu ist, da es ansonsten zu Problemen mit dem System kommen kann, wie beispielsweise durch eine fehlerhafte Installation. Allerdings kann man sich manuell als Systemadministrator anmelden.

Nach der Installation von Ubuntu stehen dem Anwender zahlreiche Programme wie:

  • E-Mail-Programme
  • Office Anwendungen
  • Web- und Dateibrowser

und viele mehr zur Verfügung. Weitere Konfigurationen können dabei sehr einfach über das GUI-Toolkit erledigt werden. Somit können auch schöne Schriften zum Kopieren einfach in das System eingebracht werden.

Mittlerweile gibt es sehr viele Derivate wie Lubuntu, Xubuntu oder auch Ubuntu Touch, welches für Mobilgeräte entwickelt wird.

Lubuntu Linux

Hierbei handelt es sich um ein Derivat von Ubuntu. Hierbei setzt sich der Name aus dem namensgebenden Betriebssystem und der Desktop-Umgebung LXQt / LXDE zusammen. Der Schwerpunkt dieser Distribution liegt auf Geschwindigkeit und Energieeffizienz. Dadurch sind die Anforderungen auch relativ gering. Dank des Openbox Fenstermanagers benötigt die Distribution beispielsweise sehr wenig Arbeitsspeicher.

Stand 2022 benötigt Lubuntu beispielsweise gerade einmal 512 MB Arbeitsspeicher und lässt sich bereits mit einem Pentium IV betreiben. Einige Versionen von Lubuntu wurden in der Vergangenheit auch von Julien Lavergne veröffentlicht. Lubuntu eignet sich daher vor allem für ältere PCs und Laptops. Versucht wurde daher vor allem ehemalige Nutzer von Windows XP und Windows Vista abzuholen.

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Auch die Integration von Google Drive ist unter Lubuntu äußerst einfach. Somit kann auch ältere Hardware auch heute noch effektiv genutzt werden. Somit hilft der Einsatz eines solchen leichten Betriebssystems bei der Vermeidung von Elektroschrott. Zudem muss nicht erst teure Hardware gekauft beziehungsweise nicht produziert werden.

Ein kleiner Exkurs zur Desktop-Umgebung: Jedes Betriebssystem kann grundsätzlich durch die Eingabe von Befehlen ausgeführt werden. Dies war beispielsweise bei dem System DOS der Fall. Bereits damals wurden sogenannte GUIs (Graphical User Interface), wodurch die Eingaben deutlich einfacherer wurden. Windows hat beispielsweise so angefangen. Windows 3.1 war beispielsweise ein solches Interface. Mit der zunehmenden Verzahnung von Windows wurde dies ab Windows NT 4.0 komplett aufgehoben. Wer Windows 3.1 heute noch ausprobieren möchte, der kann dies beispielsweise auch über den Emulator Dosbox tun. Die Auswahl dieses Interface ist auch heute noch bei den meisten Linux Distributionen oder beispielsweise auch bei Android möglich. Hier wird das ganze dann Launcher genannt.

Ubuntu vs Lubuntu: Welches ist für mich das passende?

Lässt sich Ubuntu jetzt direkt mit Lubutu vergleichen? Die einfache Antwort hierzu lautet: Nein, da beide Betriebssysteme ganz unterschiedliche Ansätze und Philosophien besitzen. Während mit Ubuntu ein stabiles und benutzerfreundliches Betriebssystem erschaffen werden soll, welches zudem von jeden genutzt werden kann, hat Lubuntu einen anderen Ansatz.

Lubuntu soll hingegen vor allen ältere Hardware am Laufen halten. Dabei sollen die Nutzer allerdings keine Abstriche in Bereichen der Sicherheit machen müssen. Darüber hinaus ein weiterer Grund ist, so Nutzer von älteren Windows Versionen ein aktuelles Betriebssystem bereitstellen zu können.

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Lubuntu besitzt dabei selbstverständlich dieselben Schutzmechanismen, wie auch Ubuntu. Welches Betriebssystem daher die bessere Wahl ist, liegt daher auch in den eigenen Präferenzen. Wer relativ neue Hardware besitzt und eine große Auswahl an Programmen haben möchte, der sollte sich einmal Ubuntu genauer anschauen. Besitzt man hingegen alte Hardware, so wäre Lubuntu ein Blick wert.

Ubuntu bietet gegenüber Lubuntu allerdings eine größere Softwareauswahl. Darüber hinaus stehen für Ubuntu auch unterschiedliche Desktopumgebungen zur Verfügung. Somit lässt sich Ubuntu deutlich stärker individualisieren. Demgegenüber ist Lubuntu nicht so hardwarehungrig und eignet sich auch für alte Hardware. Allerdings lässt es sich auch nicht so stark anpassen, wobei auch hier die Softwareauswahl stets aktuell ist.

Im Allgemeinen lässt sich festhalten, dass Linux einem Nutzer immer die Wahl lässt. Jeder Nutzer kann an Ubuntu oder auch an Lubuntu mitarbeiten und seine eigenen Ideen einbringen. Auch ist es möglich, den Quellcode einzusehen sowie lassen sich die meisten Programme verändern und auf die eigenen Bedürfnisse zuschneiden.

Daher wer ein modernes Betriebssystem mit einer hohen Anpassungsmöglichkeit möchte, der greift zu Ubuntu. Nutzer älterer Hardware hingegen sollten Lubuntu eine Chance geben.

Übrigens, das wohl am meisten genutzte Linux System, welches auf mobilen Geräten im Einsatz ist, ist Android. Darüber hinaus ist Linux auch vor allem auf Servern und Supercomputern im Einsatz. Im Desktopbereich hingegen dominiert Windows.

Über Christian 174 Artikel
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